Kloster zum Heiligen Kreuz Rostock
Das Kloster zum Heiligen Kreuz wurde im Jahre 1270 durch Königin Margarete mit Zustimmung ihres Vetters Waldemar von Rostock als Sühne gestiftet, wie eine um 1300 entstandene Legende berichtet. Das Rostocker Kloster ist nach der Gründungsreliquie, einem Splitter vom Kreuz Jesu Christi, benannt, die Margarete von der Pilgerfahrt aus Rom nach Rostock gebracht haben soll. Die verwitwete Königin lebte wahrscheinlich die letzten Jahre ihres Lebens im 1276 von Papst Innozenz V. bestätigten Kloster. Nach ihrem Tod 1282 wurde sie im Kloster Doberan beigesetzt, was gegen ihre Rolle als alleinige Stifterin spricht. Wahrscheinlicher ist, dass Rostocker Bürger als Stifter größeren Einfluss nahmen als bisher vermutet.
DAS KLOSTER IM MITTELALTER
Das Zisterzienserinnenkloster war eines von vier mittelalterlichen Klöstern und Konventen in der Stadt Rostock. Neben dem seit 1243 nachweisbaren Franziskanerkloster St. Katharinen in der östlichen Altstadt und dem 1256 gestifteten Dominikanerkloster St. Johannis in der Mittelstadt siedelten sich die Nonnen im südwestlichen Teil der Neustadt, der Mitte des 13. Jahrhunderts angelegten, jüngsten der mittelalterlichen Rostocker Teilstädte an. 1456 entstand in der Altbettelmönchstraße das Fraterhaus der „Brüder vom gemeinsamen Leben“ (Michaeliskloster).
ZISTERZIENSERINNENKLOSTER
Siegel des Klosters zum Heiligen Kreuz, 14. Jh.
Obwohl die Ordensregel der Zisterzienser bestimmte: „Keines unserer Klöster ist in Städten, Kastellen oder Dörfern zu errichten, sondern an entlegenen Orten, fern vom Verkehr der Menschen“, entstand Heiligkreuz innerhalb der Stadtmauer.
Um 1300 lebten hier wahrscheinlich 20 Nonnen. Später wuchs ihre Zahl beträchtlich. 1354 wurde sie auf 60 reduziert. Heiligkreuz war ein großes und wirtschaftlich starkes Kloster. Der Grundbesitz und die Einkünfte wurden im Mittelalter durch Stiftungen und Zukäufe stark vermehrt. 1492 ordnete der Bischof von Schwerin das Kloster neu. Seitdem lebten hier 40 Nonnen und 10 Laienschwestern. Heiligkreuz nahm vorwiegend Töchter aus bürgerlichen Familien Rostocks auf. Die Nonnen hatten eine Mitgift in das Kloster einzubringen.
An der Spitze stand die als Priorin bezeichnete Äbtissin. Sie besaß die Aufsicht über das Kloster und hatte die Disziplinargewalt über die Nonnen. Seit 1453 stand ihr eine Unterpriorin als Vertreterin zur Seite. Der Propst, im Mittelalter meist ein Dominikanermönch aus dem Johanniskloster, war für die Verwaltung des Klosters und seines Besitzes verantwortlich.
KLOSTERKIRCHE ZUM HEILIGEN KREUZ (UNIVERSITÄTSKIRCHE)
Die Klosterkirche entstand Mitte des 14. Jahrhunderts und war um 1350/60 vollendet. Die dreischiffige Basilika mit einschiffigem, polygonalem Chor ist entsprechend der Bauvorschriften der Zisterzienser turmlos und besitzt nur den charakteristischen Dachreiter. Ein Querhaus fehlt. Damit weicht sie von den übrigen Zisterzienserkirchen ab, die zudem seit der Mitte des 13. Jahrhunderts mit wenigen Ausnahmen nur einschiffig waren. Die Klosterkirche zum Heiligen Kreuz wurde 1898/99 durch den Architekten Ludwig Gotthilf Möckel umfassend restauriert. Seitdem dient sie als Universitätskirche.
Der kreuzrippengewölbte Innenraum wird heute durch die neogotische Ausmalung bestimmt. 1861 und 1898 wurden für eine Klosterkirche wichtige Bauteile wie die Nonnenempore im Langhaus und der als Schranke zwischen Langhaus und Chor erhaltene Lettner mit der Kanzel entfernt.
Erhalten blieben der Hochaltar aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, der Altar von der Nonnenempore, das Sakramentshaus und 49 zumeist mittelalterliche Grabplatten. Dass die Kreuzigungsreliquie, die Königin Margarete von ihrer Pilgerfahrt zum Papst nach Rostock gebracht haben soll, diejenige ist, die sich heute an der Triumphkreuzgruppe auf der Brust des Gekreuzigten befindet, ist wahrscheinlich, aber nicht gesichert.
Nach den Kriegszerstörungen 1944 und den Verlusten, die mit dem Wiederaufbau und der Umgestaltung der Innenstadt Rostocks zur sozialistischen Großstadt verbunden waren, stellt der Klosterkomplex eines der letzten geschlossenen Bauensembles des Mittelalters in Rostock dar.
(Text: Kulturhistorisches Museum Rostock)
DAS KLOSTER IM MITTELALTER
Das Zisterzienserinnenkloster war eines von vier mittelalterlichen Klöstern und Konventen in der Stadt Rostock. Neben dem seit 1243 nachweisbaren Franziskanerkloster St. Katharinen in der östlichen Altstadt und dem 1256 gestifteten Dominikanerkloster St. Johannis in der Mittelstadt siedelten sich die Nonnen im südwestlichen Teil der Neustadt, der Mitte des 13. Jahrhunderts angelegten, jüngsten der mittelalterlichen Rostocker Teilstädte an. 1456 entstand in der Altbettelmönchstraße das Fraterhaus der „Brüder vom gemeinsamen Leben“ (Michaeliskloster).
ZISTERZIENSERINNENKLOSTER
Siegel des Klosters zum Heiligen Kreuz, 14. Jh.
Obwohl die Ordensregel der Zisterzienser bestimmte: „Keines unserer Klöster ist in Städten, Kastellen oder Dörfern zu errichten, sondern an entlegenen Orten, fern vom Verkehr der Menschen“, entstand Heiligkreuz innerhalb der Stadtmauer.
Um 1300 lebten hier wahrscheinlich 20 Nonnen. Später wuchs ihre Zahl beträchtlich. 1354 wurde sie auf 60 reduziert. Heiligkreuz war ein großes und wirtschaftlich starkes Kloster. Der Grundbesitz und die Einkünfte wurden im Mittelalter durch Stiftungen und Zukäufe stark vermehrt. 1492 ordnete der Bischof von Schwerin das Kloster neu. Seitdem lebten hier 40 Nonnen und 10 Laienschwestern. Heiligkreuz nahm vorwiegend Töchter aus bürgerlichen Familien Rostocks auf. Die Nonnen hatten eine Mitgift in das Kloster einzubringen.
An der Spitze stand die als Priorin bezeichnete Äbtissin. Sie besaß die Aufsicht über das Kloster und hatte die Disziplinargewalt über die Nonnen. Seit 1453 stand ihr eine Unterpriorin als Vertreterin zur Seite. Der Propst, im Mittelalter meist ein Dominikanermönch aus dem Johanniskloster, war für die Verwaltung des Klosters und seines Besitzes verantwortlich.
KLOSTERKIRCHE ZUM HEILIGEN KREUZ (UNIVERSITÄTSKIRCHE)
Die Klosterkirche entstand Mitte des 14. Jahrhunderts und war um 1350/60 vollendet. Die dreischiffige Basilika mit einschiffigem, polygonalem Chor ist entsprechend der Bauvorschriften der Zisterzienser turmlos und besitzt nur den charakteristischen Dachreiter. Ein Querhaus fehlt. Damit weicht sie von den übrigen Zisterzienserkirchen ab, die zudem seit der Mitte des 13. Jahrhunderts mit wenigen Ausnahmen nur einschiffig waren. Die Klosterkirche zum Heiligen Kreuz wurde 1898/99 durch den Architekten Ludwig Gotthilf Möckel umfassend restauriert. Seitdem dient sie als Universitätskirche.
Der kreuzrippengewölbte Innenraum wird heute durch die neogotische Ausmalung bestimmt. 1861 und 1898 wurden für eine Klosterkirche wichtige Bauteile wie die Nonnenempore im Langhaus und der als Schranke zwischen Langhaus und Chor erhaltene Lettner mit der Kanzel entfernt.
Erhalten blieben der Hochaltar aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, der Altar von der Nonnenempore, das Sakramentshaus und 49 zumeist mittelalterliche Grabplatten. Dass die Kreuzigungsreliquie, die Königin Margarete von ihrer Pilgerfahrt zum Papst nach Rostock gebracht haben soll, diejenige ist, die sich heute an der Triumphkreuzgruppe auf der Brust des Gekreuzigten befindet, ist wahrscheinlich, aber nicht gesichert.
Nach den Kriegszerstörungen 1944 und den Verlusten, die mit dem Wiederaufbau und der Umgestaltung der Innenstadt Rostocks zur sozialistischen Großstadt verbunden waren, stellt der Klosterkomplex eines der letzten geschlossenen Bauensembles des Mittelalters in Rostock dar.
(Text: Kulturhistorisches Museum Rostock)