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© Jens Gerber
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Gewandhausorchester

Das Gewandhausorchester ist das älteste bürgerliche Sinfonieorchester der Welt. Keimzelle des Orchesters war die 1743 von 16 Adligen und Bürgern gegründete Konzertgesellschaft »Das Große Concert«. Mit dem Umzug in die Gewerbehalle der Tuchmacher im Jahre 1781 erhielt das Ensemble seinen ersten hochwertigen Konzertsaal und den Namen »Gewandhausorchester«.

Berühmt ist das Orchester vor allem für seinen unverwechselbaren warmen und dunklen Klang, der es von vielen anderen großen Orchestern deutlich abhebt. Diese singuläre Klangfarbe und die breite Repertoire-Vielfalt kultiviert das Orchester bei nahezu 300 Auftritten jährlich in seinen drei Leipziger Spielstätten: Es ist das Konzertorchester des Gewandhauses, das Orchester der Oper Leipzig und das Ensemble, das wöchentlich in der Thomaskirche die Bach-Kantaten gemeinsam mit dem Thomanerchor gestaltet.

Kontakt

Gewandhausorchester
Gewandhaus zu Leipzig
Augustusplatz 8
D-04109 Leipzig

Telefon: +49(0)341 12 70--280
Fax: +49(0)341 12 70-200
E-Mail: ticket@gewandhaus.de

Bewertungschronik

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Festival

Das Mahler-Festival 2023

Do, 11.5.2023 - Mo, 29.5.2023

Die sinfonischen Werke Gustav Mahlers stehen vom 11. bis 29. Mai 2023 im Mittelpunkt des »Mahler Festivals 2023«, denn in Leipzig wurde Mahler zu dem, den wir heute kennen: zum Komponisten faszinierender Sinfonien. Leipzig und das Gewandhausorchester versprechen einen einzigartig authentischen Rahmen für das Festival, da Mahler zwei Jahre seines Lebens hier verbrachte und das Gewandhausorchester nahezu täglich dirigierte. Alle Sinfonien und weitere Werke von Gustav Mahler mit 10 Weltklasseorchestern und führenden Mahler-Interpreten in der Stadt zu erleben, in der Mahler zum sinfonischen Komponisten wurde, ist einzigartig.

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Konzert

Gewandhausorchester / Andris Nelsons - 8. Sinfonie

Mahler Festival in Leipzig 2023

Gewandhausorchester
MDR-Rundfunkchor
Chor der Oper Leipzig
Thomanerchor Leipzig
GewandhausChor
GewandhausKinderchor
Andris Nelsons, Dirigent
Emily Magee, Sopran (Magna Peccatrix)
Jacquelyn Wagner, Sopran (Una poenitentium)
Ying Fang, Sopran (Mater gloriosa)
Lioba Braun, Mezzosopran (Mulier Samaritana)
Gerhild Romberger, Mezzosopran (Maria Aegyptiaca)
Benjamin Bruns, Tenor (Doctor Marianus)
Adrian Eröd, Bariton (Pater ecstaticus)
Georg Zeppenfeld, Bass (Pater profundus)


Gustav Mahler: 8. Sinfonie Es-Dur

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Konzert

David Briggs - Orgelkonzert: 5. Sinfonie

Mahler Festival in Leipzig 2023

David Briggs

Gustav Mahler: 5. Sinfonie (Bearbeitung für Orgel von David Briggs)

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Kammerkonzert

Gewandhaus-Quartett

Frank-Michael Erben, Violine
Yun-Jin Cho, Violine
Anton Jivaev, Viola
Valentino Worlitzsch, Violoncello


Joseph Haydn: Streichquartett B-Dur Hob. III:78 ("Sonnenaufgang")
Alban Berg: Streichquartett op. 3
Ludwig van Beethoven: Streichquartett C-Dur op. 59/3

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Kammerkonzert

Sinfonietta Leipzig

Im Rahmen des Bachfestes

Johann Sebastian Bach — Ricercare a 6 – aus "Das Musikalische Opfer" BWV 1079
Johann Sebastian Bach — 8 Canons (Bearbeitung für sieben Instrumente von Hans Abrahamsen)
Mariana Vieira — Lissabonleipzig
(Uraufführung, Auftragswerk des Gewandhausorchesters)
Sofia Gubaidulina — Meditation über den Bach-Choral "Vor deinen Thron tret ich hiermit"
Sofia Gubaidulina — Quasi hoquetus
Johann Sebastian Bach — Triosonate und Canon perpetuus – aus "Das Musikalische Opfer" BWV 1079

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Klavierkonzert

Gewandhausorchester / Andris Nelsons / Lang Lang

Im Rahmen des Bachfestes

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Lang Lang, Klavier


Johann Sebastian Bach: Chaconne - 5. Satz aus der 2. Partita für Violine d-Moll BWV 1004 (Bearbeitung für Orchester von Joachim Raff)
Camille Saint-Saëns: 2. Konzert für Klavier und Orchester g-Moll op. 22
Johann Sebastian Bach: Fantasie und Fuge c-Moll BWV 537 (Bearbeitung für Orchester von Edward Elgar)
Johann Sebastian Bach: Choralbearbeitung "O Mensch, bewein dein Sünde groß" BWV 622 (Bearbeitung für Streichorchester von Max Reger)
Johann Sebastian Bach: Suite aus den Orchestersuiten Nr. 2 BWV 1067 und Nr. 3 BWV 1068 (Bearbeitung von Gustav Mahler)

PROMINENZ IN DER BACH-STADT

Was hat der Pfälzer Jubilar Max Reger mit dem Böhmen Gustav Mahler, dem Schweizer Joachim Raff, dem Franzosen Camille Saint-Saëns und dem Engländer Edward Elgar gemein? Unser Programm verrät es. Mehr noch: die kreativen Bach-Verehrer musizierten alle – Edward Elgar ausgenommen – mehrfach mit dem Gewandhausorchester. Saint-Saëns spielte vier seiner fünf Klavierkonzerte im Gewandhaus, das zweite kurz nach der Pariser Premiere am 15. Oktober 1868, das dritte im Folgejahr als Uraufführung. In denselben Jahren dirigierte Raff viermal im
Gewandhaus eigene Orchesterwerke. Seine Bearbeitung der Bach’schen Chaconne ragt schon aufgrund ihrer Besetzung aus der Vielzahl von Arrangements heraus: Kongenial verteilt er die ungeheure musikalische Substanz des Violinstücks auf die große Orchesterbesetzung.

TROTZ FLEISS KEIN PREIS

Mahler reifte in den beiden Jahren als 2. Kapellmeister der Leipziger Oper zum Sinfoniker und Dirigenten von Weltrang. Reger schuftete 1907 bis 1911 als Universitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konservatorium sowie als ständiger Gewandhaus-Pianist in Leipzig – neben dem Komponieren und auswärtigen Konzertieren. Kapellmeister Nikisch ermöglichte die Uraufführung von Regers Violin- und Klavierkonzert im Gewandhaus, konnte aber vernichtende Kritiken nicht verhindern.

MAHLERS BACHQUELLE

Während sich die kompositorische und interpretatorische Beschäftigung mit Bach als roter Faden durch Regers Gesamtwerk zieht, entdeckte Mahler dessen Musik erst spät für den Konzertsaal – wiewohl er Bachs Werke intensiv studiert und immer wieder euphorisch erwähnt hatte. Spuren der Auseinandersetzung zeigt sein Exemplar der Leipziger Bach-Gesamtausgabe, das jüngst vom Bacharchiv erworben werden konnte und nun erforscht wird. Besonders interessant sind Eintragungen zu den beiden Orchestersuiten, deren Sätze Mahler für Aufführungen mit den New Yorker Philharmonikern neu zusammenstellte.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

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Kammerkonzert

Mendelssohn-Orchesterakademie

Mitglieder der Mendelssohn-Orchesterakademie
Rita Castro Blanco, Dirigent
Nicolo Foron, Dirigent
Daniel McGrew, Tenor


Arnold Schönberg: Fünf Stücke für Orchester op. 16 (Bearbeitung für Kammerensemble von Felix Greissle und Henrik Schaefer)
Helen Grime: Seven Pierrot Miniatures
Benjamin Britten: Nocturne op. 60
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie D-Dur KV 297 ("Pariser")

Kammermusik der Mendelssohn-Orchesterakademie in Kooperation mit dem Tanglewood Music Center

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Konzert

Gewandhausorchester / Semyon Bychkov

Gewandhausorchester
Semyon Bychkov, Dirigent
Catriona Morison, Mezzosopran
Christian Immler, Bariton


Antonín Dvořák: Konzertouvertüre "In der Natur" op. 91
Antonín Dvořák: Konzertouvertüre "Karneval" op. 92
Antonín Dvořák: Konzertouvertüre "Othello" op. 93
Detlev Glanert: 4. Sinfonie ("Prager Sinfonie")
(Deutsche Erstaufführung)

PRAGER OUVERTÜREN

Zwischen Antonín Dvořáks 8. Sinfonie und seiner letzten Aus der Neuen Welt entstand ein Zyklus von drei musikalisch eng miteinander verknüpften Orchesterwerken. Das Thema der Konzertouvertüren könnte größer, gewichtiger und bedeutender nicht sein: »Natur, Leben und Liebe«. Die erste greift mit der Tonart F-Dur, großen Klangflächen und reichem Horn- und Holzbläsersatz musikalische Gestaltungselemente auf, die mit Naturvorstellungen und Pastoralem verbunden sind. Das »Leben« der zweiten Ouvertüre konkretisiert sich zum vitalen Karneval, gleicht dem Scherzo einer Sinfonie und steht charakterlich Dvořáks Slawischen Tänzen nahe. Die gedankliche Verbindung der dritten Ouvertüre zu Othello – eine Tragödie über die zerstörerische, vernichtende Gewalt der »Liebe« – legen Shakespeare-Zitate in Dvořáks Partitur offen. Sowohl beim Prager Abschiedskonzert am 28. April 1892 als auch bei seinem Antrittskonzert am 21. Oktober in New York führte Dvořák den Ouvertürenzyklus auf.

PRAGER SINFONIE

ist das dichterische Wort in Dvořáks Ouvertüren unausgesprochen präsent, so werden die literarischmusikalischen Bezüge in Detlev Glanerts 4. Sinfonie explizit. Nicht dramatische Szenen, sondern aphorismenartig pointierte Sentenzen aus Tageund Notizbüchern des gebürtigen Pragers Franz Kafka stellte der Hamburger Komponist für seinen zwölfteiligen Orchesterliederzyklus zusammen. Die andeutungsreichen fragmentarischen Textpassagen lassen den Tönen Raum zur emotionalen Entfaltung, zu Meditation und Konzentration, zu Widerspruch, Grundierung und Überhöhung der Worte. Das 2020 vollendete Werk ist Semyon Bychkov gewidmet, der mit der Tschechischen Philharmonie die Uraufführung bestritt.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

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Kammerkonzert

Isabel Karajan Rezitation, Daniel Ciobanu Klavier

Christina Pfrötschner szenische Einrichtung
Richard Strauss — Enoch Arden op. 38
Eine nicht ganz melodramatische Lesung

SONDERKAMMERMUSIK+ Eigentlich braucht man zur Aufführung des Melodrams »Enoch Arden« nur einen Pianisten für Richard Strauss’ fantastisch suggestiven Klavierpart, und einen Sprecher, der theatralisch die Verse aus Alfred Tennysons Ballade »Enoch Arden« rezitiert. In Leipzig übernimmt die österreichischen Schauspielerin Isabel Karajan die Rezitation und man darf sich darauf gefasst machen, dass sie nicht "nur" Sprecherin sein wird, sondern die drei Hauptcharaktere – ein schiffbrüchiger Fischer, seine vermeintlich verwitwete Frau und deren neuer Lover – leibhaftig lebendig werden

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Konzert

Demokratie-Konzert zur Eröffnung der 243. Saison

Gewandhausorchester
Herbert Blomstedt, Dirigent


Franz Berwald: Erinnerung an die norwegischen Alpen – Tongemälde für Orchester
RESONANZ: Ansprache zum Demokratie-Konzert, Redner: Prof. Dr. Hartmut Rosa
Franz Schubert: 5. Sinfonie B-Dur D 485
Franz Berwald: 3. Sinfonie C-Dur ("Singulière")

KÜNSTLERISCHE MISSION & GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT

Das Gewandhausorchester steht aufgrund seiner Geschichte in besonderer Weise für bürgerliches Engagement. Mit Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart und die Gemeinschaft stiftenden, inspirierenden und transformativen Potenziale der Musik hat es 2022 eine Demokratie-Initiative ins Leben gerufen. Die Eröffnung jeder Gewandhaus-Saison verbindet sich mit einem aktuellen gesellschaftlichen Thema, das musikalisch akzentuiert aus verschiedenen Blickwinkeln ausgeleuchtet
wird. Zu drängenden Fragen von Gerechtigkeit, Ressourcen, Medien, Institutionen, Bildung, Identität, Resilienz und Glauben treten Persönlichkeiten des öffentlichen und kulturellen Lebens miteinander, mit dem Publikum und mit musikalischen Darbietungen in Dialog.

GEDANKLICHE MUSIKALISCHE IMPULSE

Nach »einander zuhören« 2022 steht nun »Resonanz« als Motto über der musikalisch inspirierten, kulturell initiierten Auseinandersetzung mit Grundwerten, Demokratieverständnis und gesellschaftlichem Miteinander. Wir laden ein, an Runden Tischen mitzudiskutieren und politische, soziologische, akustische und zwischenmenschliche Facetten von Resonanz in Workshops und Darbietungen experimentell zu erkunden und musikalisch zu erfahren. Ein Redeimpuls von Leibniz-Preisträger Hartmut Rosa bereichert das Demokratie-Konzert am 8. September. Am nachfolgenden Demokratie-Tag tragen Musikerinnen und Musiker des Gewandhausorchesters diese Idee von 13 bis 16 Uhr mit Kurzkonzerten in die Leipziger Innenstadt. Anschließend entfalten wir das Thema »Resonanz« in den Foyers und Sälen des Gewandhauses. Inspiriert von musikalischen Kunstwerken öffnen wir Räume für Stimmen der Gegenwart und für Ideen, die das Gemeinwohl stärken – im Austausch zwischen allen, die Gesellschaft mitgestalten möchten.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

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Konzert

Gewandhausorchester / Herbert Blomstedt

Eröffnung der 243. Saison

Gewandhausorchester
Herbert Blomstedt, Dirigent


Franz Schubert: 5. Sinfonie B-Dur D 485
Franz Berwald: Erinnerung an die norwegischen Alpen – Tongemälde für Orchester
Franz Berwald: 3. Sinfonie C-Dur ("Singulière")

SINGULÄR

Sie kommen aus dem Urlaub und schwelgen noch in Erinnerungen? Das haben wir uns gedacht. Lassen Sie Ihre Reiseeindrücke musikalisch beseelt von Berwalds nostalgisch-schwärmerischem Tongemälde Revue passieren. Er brachte die Erinnerungen an die norwegischen Alpen am 6. März 1842 in Wien zur Uraufführung – 15 Jahre nachdem ihn auf Konzerttournee durch Norwegen ein Postillon zum Hauptthema inspiriert hatte. Es wurde sein zu Lebzeiten beliebtestes Stück. Aus derselben produktiven Wiener Schaffensphase stammen Berwalds weniger günstig aufgenommene vier Sinfonien. Die Dritte vollendete er 1845 – zeitgleich mit Hauptwerken von Mendelssohn und Schumann. Wie »singulär« Berwalds 3. Sinfonie in diesem Umfeld ist, offenbart sich von feurigen Anfangs- bis zu pointierten Schlusstakten. Sie birgt etliche Überraschungen, jähe Stimmungswechsel, kuriose »Knalleffekte«, wilden PaukenFuror und einen Mittelsatz, der Scherzo und langsamer Satz zugleich ist. Bis ins 20. Jahrhundert blieb diese Musik unerhört.
INNERE GRÖSSE

Wenige Monate vor der Berwald-Premiere, im Oktober 1841, hatte Wien die öffentliche Uraufführung von Schuberts Fünfter erlebt. Exakt 25 Jahre zuvor war das Wunderwerk entstanden. Schubert schuf es für ein Liebhaberorchester, in dem er selbst Bratsche spielte. Ein Leipziger Verleger erwarb die Sinfonie 1817, ließ sie aber nicht drucken. So blieb auch diese Musik ein Vierteljahrhundert unerhört. Schuberts Freund Leopold von Sonnleithner nannte das äußerlich kleine Stück »liebliche Sinfonie in B-Dur«. In der unbegreiflichen Leichtigkeit und subtilen Raffinesse dieser kürzesten aller Schubert’schen Sinfonien erkannte man den »Inbegriff des Schönen«. Unwillkürlich möchte man Winckelmann zitieren, der bezogen auf griechischantike Klassik von »edler Einfalt, stiller Größe« sprach. Die hinreißende, ungeheuer kunstvolle Einfachheit dieser Musik, ihr Einfallsreichtum, der nicht überrumpelt, ihre reiche, bis in unwirkliches Fes- und Ces-Dur schweifende Harmonik, die nicht vor den Kopf stößt, ihr überraschendes Moll-Menuett, das an Mozart denken lässt – all dies entfaltet unermessliche innere Größe

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 10.15 Uhr - Schumann-Eck

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Konzert

Gewandhausorchester / Andris Nelsons

Fokus: Gewandhauskomponist Thomas Adès

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Kirill Gerstein, Klavier
Hanna-Elisabeth Müller, Sopran


Thomas Adès: In Seven Days für Klavier und Orchester
Jean Sibelius: Tondichtung "Luonnotar" für Sopran und Orchester op. 70
Jean Sibelius: 5. Sinfonie Es-Dur op. 82

AUS DEM NICHTS

Expansiv wie das Universum entfalten sich die sieben Abschnitte von Thomas Adès’ Klavierkonzert, der biblischen Schöpfungsgeschichte folgend. Alles beginnt im Chaos; mit dem Auftritt des Pianisten wird das Licht von der Dunkelheit geschieden. Im zweiten Abschnitt – Adès spricht von Variationen – teilen sich die Wasser und ergießen sich in endlosen Skalen himmelwärts oder in die Tiefen des Meeres. Dem Land und der Vegetation ist der dritte, den Gestirnen der zentrale vierte Abschnitt gewidmet. Anschließend breiten sich Lebewesen zu Lande und zu Wasser mit den Stimmen einer Fuge aus. Den Schlüssel zum Verständnis des Zyklus birgt die Kontemplation an siebter und letzter Stelle: Erst hier erscheint der musikalische Grundgedanke in seiner reinsten Form. Bei der Uraufführung 2008 verbanden sich Adès’ mystische Klänge mit einer Video-Installation von Tal Roesner, der abstrakte, doch unmittelbar auf die Musik reagierende Bilder als visuelle »Stimme« hinzukomponierte.

AUS DEM EI

Jean Sibelius, erklärter Lieblingskomponist von Adès, greift in seiner Tondichtung Luonnotar 1913 die Schöpfungsgeschichte des finnischen Kalevala-Mythos auf. Eine Sopranstimme besingt die Entstehung des Universums aus einem Ei. Mystisches Beben erfüllt auch die ersten Takte seiner 5. Sinfonie. Die Pauke wirbelt im Untergrund. Darüber schallt erhaben der Ruf des Horns in die kosmische Weite. Die Musik wächst aus Naturphänomenen heraus. Zugleich beschwört Sibelius die große Tradition sinfonischer Anfänge und verweist auf einen weiteren wichtigen Weltenbeginn in Es-Dur: Wagners Rheingold-Vorspiel. Der Schluss der 5. Sinfonie ist von verstörender Wirkung. Harte, brutale Akkordschläge reißen jäh das große Klangschwelgen der sonst so freundlichen Fünften ab. Man hat die Frage gestellt, wie Sibelius während des Ersten Weltkriegs eines seiner feierlichsten und optimistischsten Werke schaffen konnte. Die Antwort ballt sich zu diesen explosiven Schlussakkorden.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

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Gewandhaus zu Leipzig

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Berühmt ist das Orchester vor allem für seinen unverwechselbaren warmen und dunklen Klang, der es von vielen anderen großen Orchestern deutlich abhebt. Diese singuläre Klangfarbe und die breite Repertoire-Vielfalt kultiviert das Orchester bei nahezu 300 Auftritten jährlich in seinen drei Leipziger Spielstätten: Es ist das Konzertorchester des Gewandhauses, das Orchester der Oper Leipzig und das Ensemble, das wöchentlich in der Thomaskirche die Bach-Kantaten gemeinsam mit dem Thomanerchor gestaltet.

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Konzerte / Konzert Tonhalle Düsseldorf Düsseldorf, Ehrenhof 1
Konzerte / Konzert Berliner Philharmoniker Berlin, Herbert-von-Karajan-Str. 1
Konzerte / Konzert Philharmonie Luxembourg Luxembourg, 1, Place de l'Europe
Konzerte / Konzert Wiener Konzerthaus Wien, Lothringerstraße 20
Konzerte / Konzert Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Salzburg, Schwarzstraße 26
Konzerte / Konzert Glocke Bremen Bremen, Domsheide 6-8
Konzerte / Konzert Nordwestdeutsche Philharmonie Herford, Stiftbergstraße 2
Konzerte / Konzert Dresdner Philharmonie Dresden, Schloßstr. 2
Konzerte / Konzert Pierre Boulez Saal Berlin Berlin, Französische Straße 33 D
Konzerte / Konzert Elbphilharmonie Hamburg Hamburg, Platz der Deutschen Einheit 4
Konzerte / Konzert Bielefelder Philharmoniker Bielefeld, Brunnenstraße 3-9
Konzerte / Musik Hochschule Luzern
Bereich Musik
Luzern-Kriens, Arsenalstrasse 28a
Konzerte / Konzert Festival Strings Lucerne Luzern, Dreilindenstr. 89
Konzerte / Konzert Philharmonisches Orchester Erfurt Erfurt, Theaterplatz 1
Konzerte / Konzert Sinfonieorchester Münster Münster, Neubrückenstraße 63
Konzerte / Konzert Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin
Konzerte / Konzert SWR Symphonieorchester
Konzerte / Kirchenmusik Thomaskirche Leipzig
Konzerte / Konzert Bruckner Orchester Linz
Konzerte / Klassik Sinfonieorchester Basel
Konzerte / Konzert Philharmonie Salzburg
Konzerte / Konzert Dommusik St.Gallen Kathedrale St.Gallen
Konzerte / Konzert Sächsisches Vocalensemble
Konzerte / Konzert Philharmonie Leipzig
Konzerte / Konzert Dortmunder Philharmoniker
Ereignisse / Festspiele Salzburger Festspiele 20.7. bis 31.8.2023
Aufführungen / Oper Opernhaus Zürich Zürich, Sechseläutenplatz 1
Literatur / Kulturveranstaltung Literaturhaus Salzburg Salzburg, Strubergasse 23
Aufführungen / Oper Wiener Staatsoper Wien, Opernring 2
Ereignisse / Festspiele Wiener Festwochen 12.5. bis 21.6.2023
Ereignisse / Festival Lucerne Festival im KKL Luzern
Ereignisse / Festspiele Salzburger Pfingstfestspiele 26. bis 29.5.2023
Ereignisse / Festival Gstaad Menuhin Festival 14.7. bis 2.9.2023
Aufführungen / Oper Oper Köln Köln, Rheinparkweg 1
Aufführungen / Aufführung HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Karl-Liebknecht-Str. 56
Ereignisse / Festspiele Händel-Festspiele Halle 26.5. bis 11.6.2023
Ereignisse / Festival Young Euro Classic Berlin 4. bis 27.8.2023
Ereignisse / Festival MDR Musiksommer 17.6. bis 26.8.2023
Ereignisse / Festspiele Tiroler Festspiele Erl im Festspielhaus Erl
Ausstellungen / Museum GRASSI Museum für Völkerkunde Leipzig Leipzig, Johannisplatz 5-11
Ereignisse / Festival Höri Musiktage Bodensee 3. bis 13.8.2023
Ereignisse / Festival Brühler Schlosskonzerte 6.5. bis 12.8.2023
Ereignisse / Jazz Hildener Jazztage 31.5. bis 4.6.2023
Aufführungen / Theater Theater Erfurt Erfurt, Theaterplatz 1
Aufführungen / Theater Deutsches Schauspielhaus Hamburg Hamburg, Kirchenallee 39
Aufführungen / Oper Semperoper Dresden Dresden, Theaterplatz 2
Konzerte / Hochschule Hochschule für Musik Nürnberg

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